Meine Verantwortung als Landwirt

Unsere Zukunft als Landwirt liegt auf dem Feld. Nachhaltiger Obstbau heißt nicht erst seit heute, umweltbewusst, ressourcenschonend, aber auch kunden- und mitarbeiterorientiert zu arbeiten.
Als wir vor 5 Jahren zu unserem seit 35 Jahren bestehenden Beerenobstbetrieb den traditionsreichen Obsthof Flügel pachteten, galt es, alte Sorten und Werte und einen Kundenstamm zu wahren, ohne sich Neuerungen zu verschließen.
Die Vielzahl unserer Produkte, als auch die Vielfalt der angebauten Sorten und der nicht zu leugnende Klimawandel stellen uns immer wieder vor neue Herausforderungen.
Wir fühlen uns sehr den wachsenden qualitativen und ökologischen Ansprüchen verpflichtet, können aber unsere kleinzeilige, bäuerliche Struktur nur erhalten, wenn wir auch ökonomisch, risikobewusst und mitarbeitergerecht arbeiten.
Der folgende, von uns freiwillig erstellte, Nachhaltigkeitsbericht soll aufzeigen, wie wir verantwortungsbewusst und qualitätsorientiert auf einer Fläche von 15 Hektar Obst und Gemüse produzieren und in der Verkaufshalle in Stöcken unseren Kunden anbieten.

Mehr als nur ein Obsthof

Obst- und Gemüseanbau bedarf vieler Handarbeit. Pflanzung, Baumschnitt, Pflege und mechanische Unkrautbekämpfung erfordern viele Hände und Arbeitsstunden. Um wirklich leckeres und reifes Obst in den Verkauf zu bringen, erfolgt die Ernte in mehreren Arbeitsgängen.
Wir wirtschaften integriert, das heißt, wir fördern und schonen alle Nützlinge, wie Marienkäfer, Raubmilben oder Ohrwürmer. Den chemischen Pflanzenschutz reduzieren wir auf das Nötigste und setzen vorrangig biologische Mittel ein.
Um die Mäusepopulation in Grenzen zu halten, haben wir Sitzstangen für Raubvögel aufgestellt. Insektenhotels wurden installiert und wir säen an allen genutzten Flächen Blühstreifen ein. Auf beiden Höfen gibt es Zwischenfrüchte, ökologische Streuobstwiesen, Hecken und Biotope.
Drei Imker haben ihre Bienenstöcke an unseren Obstplantagen stehen.
Zur Versorgung unserer Kulturen setzen wir vorrangig organische Dünger in Form von Stallmist und Champignonkompost ein. Die von uns zu erstellende Düngerbilanz liegt 60 Prozent unter den erlaubten Ausbringungsmengen.

Wir verstehen uns als Team

Der respektvolle und wertschätzende Umgang miteinander ist ein wesentlicher Faktor unseres Erfolges. Unser Nachhaltigkeitsmanagement bezieht alle Mitarbeiter mit ein. Nur als Team können wir die Zukunft ökologisch und ökonomisch sinnvoll gestalten, uns auf Kundenwünsche einstellen und aktiv gemeinsam an innovativen Angeboten und Lösungen arbeiten.
Unsere Beschäftigungsverhältnisse sind ebenfalls nachhaltig, viele Mitarbeiter sind seit Jahren, einige seit Jahrzehnten in unserem Betrieb.
Arbeitsschutz und Sicherheit werden groß geschrieben. Unsere Höfe werden von der Berufsgenossenschaft geprüft und wir haben einen Leichlinger Sicherheitsbeauftragten beschäftigt, der uns im Bereich Arbeitsschutz berät und kontrolliert.

Unser soziales Engagement in der Region

Wir unterstützen lokale Vereine mit Sachspenden, darunter Sportvereine, die Landjugend und den Witzheldener Erntedankzug.
Vier regionale Schulen werden von uns mit Schulobst beliefert.
Regelmäßig haben wir Schulklassen, Kindergärten aber auch erwachsene Gruppen auf unseren Höfen zu Besuch, um ihnen die praktische Arbeit in der Landwirtschaft nahe zu bringen.

Unser innerbetriebliches Umweltmanagement

Der verantwortungsvolle Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen in der Produktion und Vermarktung gehört zu unserem täglichen Geschäft. Der Besuch von Fortbildungsveranstaltungen, Seminaren und Messen hilft uns, den wachsenden Ansprüchen an Ökologie, Verpackungsnachhaltigkeit und Hygiene gerecht zu werden. Damit verbundene Dokumentationspflichten werden von uns strikt eingehalten.
In den letzten Jahren haben wir, soweit arbeitstechnisch und hygienerechtlich möglich, unsere Verpackung auf Glaspfandsystem und wiederverwertbare Materialien aus Holz, Papier und Pappe umgestellt. Nur noch ca. drei Prozent unserer Erzeugnisse werden in Kunststoff verpackt.
Regelmäßig werden unserer Erzeugnisse von der Lebensmittelüberwachung kontrolliert, unseren Apfelsaft lassen wir freiwillig durch das Institut Kurz in Köln analysieren.
Sonnenkollektoren auf unserer Verkaufshalle sorgen für eine gute Energiebilanz, in beiden Betrieben haben wir sämtliche Lichtquellen auf LED umgestellt. Unsere Schnittwerkzeuge für den Baumschnitt, sowie Freischneider und Kettensäge sind akkubetrieben, somit emissions- und geräuscharm.

Wir setzen auf regionale Partner, die wir persönlich kennen

Wir legen größten Wert auf eine vertrauensvolle, langfristige Partnerschaft zu unseren Lieferanten, zu denen wir einen persönlichen Kontakt pflegen. Es werden Produkte aus der Region bevorzugt, die unseren und Ihren Qualitätsansprüchen gerecht und ebenfalls nachhaltig erzeugt werden.
Für unseren eigenen Bedarf werden sie regelmäßig verzehrt und somit kontrolliert, in Verkostungen dürfen sie auch gerne von Ihnen probiert werden.

Ausblick in die Zukunft

Die Landwirtschaft steht, wie viele andere Wirtschaftszweige auch, im Umbruch. Deshalb geben Jahr für Jahr zwei Prozent der Höfe auf. Andererseits wachsen die Betriebsgrößen der verbleibenden Betriebe.

Die Verbraucher wünschen sich dagegen zunehmend eine eher kleinzeilige Landwirtschaft mit umweltorientierter, ökologischer Wirtschaftsweise. Trotzdem wachsen aber die Umsätze der Discounter zulasten der bäuerlichen Direktvermarkter.
Der von wenigen Konzernen bestimmte globale Markt steht dem regional betriebenen Qualitätsanbau entgegen.
Wir setzen auf Regionalität und Nachhaltigkeit. Unser Betrieb wird auch weiterhin leidenschaftlich um die Kunden werben, die bereit sind für Frische und besondere Qualität unserer Erzeugnisse einen fairen Preis zu bezahlen.
Das Engagement für Umwelt, Natur und das Wohl unserer Mitarbeiter ist eine wesentliche Triebfeder unserer täglichen Arbeit.
Die kurz-und mittelfristige Investitionsplanung unseres Unternehmens berücksichtigt daher im Besonderen die wachsenden Anforderungen an Natur- und Artenschutz. Dazu gehört sowohl der steigende Einsatz von Nützlingen in unseren Anlagen, der Anbau krankheitsresistenter Sorten, als auch die Anschaffung von Maschinen für die mechanische Unkrautbekämpfung.

Besten Dank, Ihr Michael Altmeyer